Blaue Augen Band 1 Auflage 3

Letztlich war es überfällig, den Buchsatz zu überarbeiten. Schließlich auch nötig, endlich einmal das E-Book anständig mit Sigil zu machen.

Nach dem ganzen Theater, das ich mit ePubli hatte und meiner Unzufriedenheit mit deren Support habe ich mit der 3. Auflage zu Tredition gewechselt.

Veröffentlichungsdatum ist der 6.10.2023. Das wäre Aljoshas 27. Geburtstag, auch wenn nirgendwo das Geburtsdatum steht. Ihr findet es dann hier.

Die drei Print-Auflagen nebeneinander auf einem schwarzen Untergrund. Laienhaft mit einem Programm bearbeitet, damit nur noch die Farben der Buchcover herausstechen. Auflage 1 noch im graublauen Cover mit gelbem Text, Auflage 2 in sattem Rot mit leichter Verschiebung ins Rosa, Auflage 3 in glänzendem Hellrot.
Die drei Auflagen von Band 1 im Print nebeneinander.

Klappentext

Mit 21 Jahren findet sich der Juniorsershant Alexei Gromow in einem sogenannten Friedenseinsatz gegen eine terroristische Vereinigung in Afghanistan wieder nachdem seine Ausbildung für eine anfangs nicht näher bezeichnete Spezialeinheit der Russischen Föderation eigens dafür unterbrochen wurde.
Dort kreuzt ausgerechnet Oberstleutnant Ivan Morosow erneut seinen Weg.
Begegnungen mit ihm brachten Alexei schon zu früheren Gelegenheiten sehr an seine Grenzen.

Inhaltshinweise

Dieses Buch enthält fiktive Schilderungen von Erlebnissen, die ggfs. Auslösereiz bei Betroffenen sein können.

Band 1 ist rot und das ist aus unterschiedlichen Gründen passend. Rot ist die Farbe der Liebe und Leidenschaft, beinhaltet aber grundsätzlich auch immer eine Warnung und steht ebenso für Aggression. In Band 1 gibt es sehr viele Red Flags, also rote Flaggen. Die Beziehung von Alexei und Ivan ist in einem gewissen Sinne problematisch, um sie nicht toxisch zu nennen. Es passiert einiges, was die meisten Menschen nicht nur moralisch verwerflich finden. Das ändert aber nichts daran, dass es passiert. Beziehungen sind mitunter kompliziert und nicht unbedingt förderlich in ihrem Wechselspiel.

Diese homoerotische Liebesgeschichte für Erwachsene enthält unter anderem explizite Inhalte, BDSM (Bondage, CNC, Sensation Play, Tease und Denial, später auch Impact Play), Gewalt (körperlich, psychisch, auch Terrorismus), gesellschaftliche Queerfeindlichkeit, fraglichen Konsens, die Erwähnung von fehlendem Konsens in der Vorgeschichte, Drogenmissbrauch (Alkohol, Rauchen, Mischkonsum von Drogen, Medikamentenmissbrauch), Ableismus innerhalb der Wortwahl der Figuren, anteilig auch Rassismus in Äußerungen und Gedanken und durchaus nicht besonders einfache familiäre Verhältnisse inklusive psychischer Probleme (PTBS, Depression, Trauer nach Todesfall und Vergleichbares).

Eingleisige Gedanken bei Lebensmitteln sind aufgrund des Einkaufszettels (Code mit Insidern zwischen einigen Figuren) durchaus auch möglich.

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Möglicherweise ist es ein wenig drüber, aber eigentlich ging es mir auch darum, klarzumachen, worum es in dem Buch mitunter geht.

Softcover von Band 1 (das rote Buch) platziert zwischen zwei Paar schwarzer Fesseln in Lederoptik mit Metallanteilen. Einmal in Gelbgold und einmal in Rotgold. Alles zusammen auf einer schwarzen Unterlage in Lederoptik.

Leseprobe

Am nächsten Morgen war er, als er die Augen aufschlug, allein. Aus dem Badezimmer hörte er das Wasser in der Dusche rauschen und leise Flüche. Irritiert zog er die Brauen zusammen und rappelte sich auf.

Er ächzte, als er auf die Füße kam. Zwar war ihm der befürchtete Kater erspart geblieben, doch seine Arme und Beine taten weh. Auch eine andere strapazierte Region seines Körpers machte sich bei mancher Bewegung erst einmal grimmig bemerkbar. Die Handgelenke waren zum Glück nur gerötet und aufgescheuert, aber nicht blutig. Sehen durfte sie trotzdem besser niemand.

Zögerlich stieg er in seine Unterwäsche und näherte sich im Anschluss der Badezimmertür. Fehlender Wasserdampf verriet ihm die Ursache des Fluchens. Das Wasser kam auch heute Morgen einmal mehr nur lau aus der Leitung. Schon bevor er die Tür öffnete, um hinein zu sehen, wusste er, wer dort duschte.

Morosow stand mit dem Gesicht zur Wand und verlagerte sein Gewicht immer wieder von einem Bein aufs andere. Er fühlte sich offensichtlich unbehaglich unter dem kalten Wasserstrahl.

Alexei musterte Ivans breite Schultern, die klar definierten Muskeln und folgte ihnen mit dem Blick über Oberarme und den Rücken. Er selbst sah sich nicht als unsportlich, doch der Oberstleutnant war eben ein wenig athletischer als er. Ohne regelmäßiges Training waren diese Proportionen aber sicher nicht in dieser Form zu halten.

Ob er ein Fitnessstudio besucht, wenn er zuhause ist?, schoss es ihm durch den Kopf.

Ivan drehte das Wasser ab, wandte sich um und hielt in der Bewegung inne. »Oh, guten Morgen!«

Alexei konzentrierte sich darauf, ihm ins Gesicht zu sehen, und reichte ihm wortlos ein Handtuch.

Wie alle Soldaten trug der Dunkelblonde gerade nichts als seine Erkennungsmarken, die eigentlich niemand von ihnen jemals abnahm. Sie wurden mit den Jahren zu einem festen Bestandteil ihres Körpers, über den sie gar nicht mehr nachdachten.

»Danke.«

Blaugrüne Augen sahen ihn forschend an. »Geht es dir gut?«

»Soweit ja, warum?«, erwiderte er, da Ivan besorgt wirkte.

»Nun ja, du stehst da und sagst nichts«, gab der Größere zur Antwort und fing an, sich abzutrocknen.

»Ich habe morgens für gewöhnlich nie nackte Männer im Bad«, meinte Alexei leise und ohne jegliche Regung. »Mir fiel einfach nichts Eloquentes ein.«

Er verließ den viel zu kleinen Raum.

»Warum gibt es eigentlich im ganzen Quartier kein warmes Wasser?«

Alexei war eben dabei das Hemd seiner Uniform zu schließen, als der Oberstleutnant nur in Hosen bei ihm angelangte.

Er hatte keinen Blick dafür gehabt, wo die Kleidung des anderen Mannes am Abend gelandet war, doch er hatte den Eindruck, dass er sie ordentlich abgelegt hatte.

Sie war zumindest nicht zerknittert.

»Ein technisches Problem mit den Boilern«, erwiderte er leise. »Es betrifft das gesamte Lager. Wir warten schon seit Wochen auf Ersatz. Entweder funktionieren sie gar nicht oder sie halten das Wasser nicht lange warm, weil sie ausfallen. Die Stromausfälle, die wir immer wieder haben, machen es nicht besser. Das Warmwasser ist aus Gründen nicht an die Notstromversorgung gekoppelt. Ich bin vom Kapitan angewiesen worden, wöchentlich Ersatz anzufordern, damit endlich was passiert, aber bislang ist nichts angekommen.«

Er sprach so sachlich, als würde er einem Vorgesetzten Bericht erstatten. Letztlich machte er das wohl gerade tatsächlich.

Ivan kniff verärgert die Augen zusammen, packte Alexei dann ohne Vorwarnung am Arm und zog ihn näher an sich heran.

Er versuchte sich, zu befreien und zurückzuweichen, hatte damit jedoch wenig Erfolg.

»Du bist heute kalt wie ein Fisch«, meinte der Ältere und zog ihn dichter. »Was ist los? Ich hab dich ja schon oft so eiskalt und rational gesehen, aber bei ganz anderen Gelegenheiten und ich will wissen, was jetzt gerade los ist. Ist irgendetwas nicht in Ordnung?«

Erneut versuchte er, sich aus dem Griff zu winden. Ein unbestimmtes Gefühl der Panik schnürte ihm die Kehle zu. Zögernd öffnete er den Mund, um etwas zu erwidern, aber eigentlich wusste er nicht, was er sagen sollte.

Ivan sah ihn unnachgiebig an und als er dem Blick auswich, wurde er am Kinn gepackt, um Blickkontakt zu erzwingen. »Also?«

Er schluckte gegen den Kloß im Hals an und räusperte sich.

»Sie überfordern mich, Herr Oberstleutnant! Das hier geht gerade zu weit!«, sprach er mit belegter Stimme und nahm jetzt seine eigenen Hände zur Hilfe, um sich zu befreien.

Dass er nun auf den Rang auswich, ließ Ivan erkennbar stutzig werden. Dafür wurde sein Arm endlich losgelassen.

»Aljosha, sag mir, was los ist!«, forderte der andere ihn auf und es war nicht zu überhören, dass er besorgt war.

Er drehte dem Älteren den Rücken zu und griff nach den Zigaretten.

»Wenn ich Dinge nicht einordnen kann, schiebe ich sie vor mir her, bis ich bereit bin, mich damit auseinanderzusetzen«, murmelte er, öffnete das Fenster und steckte sich eine Kippe an. »Ich versuche dann, objektiv und rational zu sein. Emotional kann ich nicht gut.«

Arme umfassten ihn von hinten.

Er versteifte sich.

Ivan nahm ihm die Zigarette aus der Hand, um selbst daran zu ziehen.

»Ich hatte dir gesagt, du sollst hier nicht rauchen«, murrte er. »Ich wollte aufhören!«

Das erklärte zumindest den Widerspruch zwischen dem Rauchverbot, das Alexei nicht befolgt hatte, und Ivans Verhalten. Der hatte gestern immerhin selbst geraucht.

Mit seinem inneren Chaos kam er jedoch nicht weiter. Für gewöhnlich hasste er es, berührt zu werden. Einem anderen so nahe sein wollte er erst recht nicht, aber es war in diesem Fall nicht vergleichbar und trotz der Vergangenheit kam er nicht darum herum, die Gegenwart gerne neu betrachten zu wollen. Damit kam er nicht zurecht und deshalb wollte er lieber sachlich bleiben.

Ivan ließ ihm die Möglichkeit aber nicht, weil er ihn dazu zwang, sich jetzt mit der Sache auseinanderzusetzen. Lippen berührten federleicht seinen Nacken und ein Schauder lief ihm über den Rücken. Neben seiner Wange zog ausgeblasener, blauer Rauch vorbei und nach einem weiteren Zug bekam er die Zigarette zurück. Der Arm des anderen Mannes blieb jedoch um seinen Oberkörper geschlungen. Das war seltsam angenehm und er hoffte, dass sie niemand so am Fenster stehen sah.

»Und jetzt verrate mir, wie es dir geht!«, forderte Ivan ihn erneut auf. »Was ist mit dir los?«

»Sie überfordern mich, Herr Oberstleutnant«, wiederholte Alexei. »Ich… ich weiß nicht… was war das gestern?«

Ein Geräusch, das am ehesten ein unterdrücktes Lachen war, drang an sein Ohr. Der Arm drückte ihn fester gegen den nackten Oberkörper des Größeren. »Nun, ich würde behaupten, wir hatten verdammt heißen Sex, nachdem du dir irgendein Mittelchen eingeworfen hattest, mit dem du schlafen wolltest, dass sich aber offenbar nicht so gut mit Alkohol verträgt«, flüsterte der andere Mann ihm ins Ohr.

Die Worte und der lüsterne Tonfall trieben ihm die Röte ins Gesicht.

»Viel Überzeugungskraft habe ich ja nicht gebraucht und irgendwann warst du ziemlich geil auf mehr. Du hast zumindest nach mehr verlangt. Danach hattest du wohl eine kleine Panikattacke, aber zum Glück hast du dich ja schnell wieder beruhigt.«

Die freie Hand des Oberstleutnants strich über Alexeis Bauch.

»Und ich muss sagen, wenn ich nur an deine Stimme denke, mit der du mich gestern angebettelt hast, es dir richtig zu besorgen, werde ich schon hart und würde dich am liebsten gleich wieder…«

Er spürte, was er meinte, als die Hand ihn gegen den Unterleib hinter sich drückte und holte tief und stockend Luft.

»Nur wird das warten müssen«, äußerte der andere sein Bedauern. »Denn leider gibt es hier ja auch etwas Arbeit und in der Zeit, in der ich versuche herauszufinden, was mit den neuen Boilern ist, setzt du einen neuen Antrag auf. Dieses Mal mit deutlich mehr Nachdruck

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